Castoren dürfen in Brunsbüttel bleiben    DLZ vom 18.01.2020
Kiel (rd) Im Zwischenlager am abgeschalteten Atomkraftwerk in Brunsbüttel stehen 20 Castoren. In den Behältern lagern insgesamt 965 alte Brennelemente, allerdings ohne Genehmigung, sondern auf spezielle Anordnung der Atomaufsicht. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig hatte 2013 die Genehmigung für dieses Zwischenlager einkassiert. Es sei nicht hinreichend gegen terroristische Angriffe geprüft worden. Nach zwei abgelaufenen Fristen macht die Atomaufsicht in Kiel nach Informationen des NDR Schleswig-Holstein nun eine weitere Ausnahme. Die atomrechtliche Anordnung gelte diesmal sogar ohne zeitliche Befristung für den Betreiber. „Es ist für keinen der Beteiligten gewinnbringend, Fristen zu setzen, die dann immer wieder neu verlängert werden", sagte Minister Jan Philipp Albrecht (Grüne) dem Norddeutschen Rundfunk. Für die Lagerung der Castoren gibt es zum Zwischenlager in Brunsbüttel momentan keine genehmigte Alternative. Die Behälter können also nicht einfach in andere Zwischenlager gebracht werden. In der nun zeitlich nicht befristeten Anordnung betont die Atomaufsicht, also das Energiewendeministerium, dass die Anordnung trotz der fehlenden Befristung nur vorläufigen Charakter habe. Sie könne die atomrechtliche Genehmigung nicht dauerhaft ersetzen.